Der traditionelle badische Halbjahres-Judo-Abschluss in Lobbach

Bei uns in Lobbach fand am 02. Juli ein Technik-Lehrgang des Badischen Judo-Verbandes e.V. statt. Geleitet wurde er von Adolf (Charly) Gärtner, 7. Dan, aus Heidelberg. Es ist schon Tradition, dass diese monatliche Veranstaltung zum Halbjahresabschluss bei uns statt findet.

7. Dan? — Anfänger im Judo tragen weiße bzw. bunte Gürtel. Die Reihenfolge ist weiß, weiß-gelb, gelb, gelb-orange, orange, orange-grün, grün, blau, braun. Bei den ersten dieser ″Schülergrade″ sogar sind sogar noch Prüfungen für gemischte Farben (z.B. gelb-orange) zu bewältigen. Für Judoka über 18 sind insgesamt 2,5 Jahre an Vorbereitungszeiten nachzuweisen (Judoka unter 18 Jahren sogar mehr). Die Vorbereitungszeiten für Dan oder ″Meister-Prüfungen″ sind deutlich länger: vom 1. bis zum 5. Dan sind insgesamt 20 Jahre vorgeschrieben. Bis zum höchsten Schüler-Grad sind also an Vorbereitungszeit 2,5 Jahre Pflicht. Und dann weiter über den 1. Dan (Schwarzgurt) bis zum 5. Dan weitere 20 Jahre! Schon rein rechnerisch hat ein 5. Dan also mindestens 22,5 Jahre an Judo-Erfahrung hinter sich.

Höhere Dan-Grade können nicht durch Prüfungen und / oder Wettkampferfolge erreicht werden. Sie werden für besondere Verdienste verliehen. Die Gürtel werden dann wieder etwas farbiger: rot-weiße-Abschnitte auf den Gürteln der höheren Meistergrade…

Zu den besonderen Verdiensten von Charly gehört bei diesem ehemaligen Mitglied der Nationalmannschaft u.a., dass er in Deutschland Judo als Wettkampfsport auch für Behinderte – insbesondere Sehbehinderte einführte und als Nationaltrainer begleitete. Mittlerweile werden entsprechende Kämpfe auch bei den olympischen Spielen durchgeführt.

Es versteht sich von selbst, dass man von einem so erfahrenen und engagierten Trainer wie Charly sehr viel lernen kann. Wir sehen es daher auch als eine Ehre für den Judoclub Lobbach an, dass er solche Veranstaltungen mit so fähigen und bekannten Trainern ausrichten darf. Nicht umsonst ziehen sie erstklassige Judoka aus Baden und auch Württemberg an. Die Graduierungen der relativ regelmäßigen Teilnehmer-Innen von Charlys Veranstaltungen reichen bis zum 5. Dan (ehemaliges Mitglied der Jugend-Nationalmannschaft).

Die olympische Disziplin Judo ist ein Kampfsport, der die Persönlichkeit fordert und fördert, bei dem gemeinsames Lernen, einander helfen und fördern, Respekt und Disziplin grundsätzliche und selbstverständliche Bestandteile sind.

Text: Ernst Hefter

Die traditionelle Judo-Nacht in der Maienbachhalle

Die ersten Gladiatoren betraten die frisch gereinigte Matte in der Maienbachhalle am Samstag gegen 16:30 Uhr. 11 Judoka unserer Kindergruppe hatten sich eingefunden, um mit ihren Trainern, Alex und Michael auf der Judomatte zu übernachten.

Zum gemeinsamen Beginn ging es auf die Matte. Nicht wild und chaotisch! Alle hatten schon ihre Erfahrungen mit Judo und der traditionellen von den Samurai, den japanischen „Rittern“, überkommenen Begrüßung gesammelt. Da das Erlernen von Judo disziplinierte, kooperative, respektvolle und hilfsbereite Partner voraussetzt, machten sich alle noch einmal den überkommenen geschichtlichen Hintergrund bewusst.

Vom Äußeren her hält der Gürtel Judoka und Gi (seine Kleidung) zusammen. Auch das Binden des Gürtels ist durch überkommenes Zeremoniell und Praxiserfahrung bestimmt. Ebenso wie die Gürtelfarbe, welche die erworbenen Fähigkeiten widerspiegelt. All diese Punkte wurden in dieser entspannten Atmosphäre noch einmal gemeinsam und in Ruhe betrachtet.

Die Praxis kam auch nicht zu kurz. Bodenrandori ! Das ist der spielerische „Kampf“ am Boden, bei dem es gilt den Partner zu kontrollieren. In späteren Stadien kommen noch Hebel und Würgetechniken hinzu. Nachdem die Heldinnen und Helden müde waren, folgte eine Vorführung im Kickboxen, als Beispiel für andere Kampfsportarten.

Als Belohnung winkte ein „Kampf“ mit den frisch herangeschafften Pizzen. Zum Ausklingen des Tages wurde in heimeliger Dämmerstunde noch ein Film geschaut.

Jetzt war Nachtruhe angesagt. Allerding kam der Schlaf nicht sofort… Die Brötchenbringer mussten sich am Morgen trotzdem erst durch Klopfen bemerkbar machen. Nach einem deftigen Frühstück verhalfen Bälle und andere Spielgeräte zu einer freudig entspannten Stimmung beim Aufbruch in heimische Gefilde. Bis zum nächsten Jahr!

Text: Ernst Hefter; Abschreibfehler Oli

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Der Judo-Club Lobbach trauert um seiner Trainer Klaus Heinrich, der am 01.02.2015 nach kurzer Krankheit im Alter von 73 Jahren verstorben ist.
In stiller Trauer
Judo-Club Lobbach 1982 e.V.